Angefangen hat alles vor mehr als 20 Jahren, als Seine Königliche Hoheit, Prinz Luitpold von Bayern, in
Böhmen zehn Rüstungen für sein alljährlich in Kaltenberg stattfindendes Ritterturnier erwarb. Rasch war ein
engagierter "Hauptmann" gefunden, der großen Spaß daran hatte, eine Rittertruppe aufzubauen.
Ab diesem Moment zogen die "Zehn Schwarzen Ritter zu Bruckh" in die Arena zu Kaltenberg und nahmen auf
dem Schlossgelände "Sünder" fest, die der Bierpanscherei, Zechprellerei oder einer verbotenen Buhlschaft
überführt wurden, steckten sie in den Pranger und führten sie ihrer gerechten Strafe zu: Wie im Mittelalter
Brauch, wurden die Übeltäter geteert und gefleddert.
Anno Domini 1994 wurde bei einigen damaligen Schwarzen Rittern der Wunsch immer stärker, auch an
anderen mittelalterlichen Festen und Veranstaltungen teilzunehmen. Die Auftritte in Kaltenberg reichten uns
nicht mehr. So wurde das Spektrum der ritterlichen Aktivitäten ausgeweitet. Wir gestalten aber auch
Hochzeiten, die wir mit unseren tat- und schlagkräftigen Einlagen unvergesslich machen. Und für
Betriebsausflüge, Polterabende, Firmenjubiläen und Geburtstagsfeiern bilden wir ebenso das passende
Rahmenprogramm.
Fast schon eine logische Konsequenz war im Dezember 1997 die Gründung des "Freien Ritterordens der
Templer" mit dem Ziel, das mittelalterliche Leben wieder aufleben zu lassen sowie das Brauchtum und die
ritterlichen Tugenden und Werte bei seinen Mitgliedern zu fördern. In Anlehnung an das Gedankengut des
legendären Templerordens stellen die geheimnisvollen, sagenumwobenen Mönchsritter für die Gründer das
Idealbild des Ritters dar. Der Begriff "Freier Ritterorden" symbolisiert dabei die Unabhängigkeit von jedweder
politischen und religiösen Doktrin oder Glaubensrichtung.
Anno Domini 2009 lösten wir uns von den Schwarzen Rittern aus Kaltenberg, da wir die ritterlichen Tugenden
und Werte als Schwarze Ritter nicht so darstellen konnten, wie wir dies gerne getan hätten. In all den Jahren als
„Tempelritter“ zeigten wir den Publikum die Kunst des Schwertkampfes, lehrten den Kindern erste
Grundschläge und schlugen verdiente Personen zum Ritter.
Durch die jahrelange gute Zusammenarbeit trat, Prinz Heinrich von Bayern, im Jahre 2014 mit der Bitte an
uns heran, eine neue Rittergruppe in Kaltenberg aufzubauen. Diese neue Rittertruppe, „Die Bayerischen Ritter
zu Kaltenberg“, solle für die selben ritterlichen Tugenden und Werte stehen, die wir seit Jahren auf diversen
Mittelalterveranstaltungen vertreten und so zogen wir erstmals an der Seite des „Königs“ im Jahre 2015 als
„Bayerische Ritter zu Kaltenberg“ in die Schlacht.
Von da an ging es Schlag auf Schlag: Der „Freie Ritterorden der Templer“ nimmt seither Jahr für Jahr an vielen
Burgfesten und Mittelaltermärkten in Deutschland und in anderen Ländern teil. Hier unsere bisherigen
Veranstaltungen auf einen Blick:
Schlossfest in Rimpar bei Würzburg (ununterbrochen seit 1994 - 2019)
Kaltenberger Ritterturnier (1992 bis 2009 und seit 2015)
Mittelalterlicher Jahrmarkt in Pfronten (1998)
Ruethenfest in Landsberg (1999)
Burgfest Sulzberg (1998, 2000, 2001, 2003, 2011, 2013)
Burgspektakulum Veste Oberhaus in Passau (1999 und 2003)
Burgfestival Burgruine Eisenberg (2000)
Ritterturnier und Mittelaltermarkt Schloss Hexenagger (2001 bis 2006)
1. Freies Ritterturney in München (2007)
Burgfest Weißenstein (ununterbrochen seit 2002)
„Cave Gladium“ in Furth im Wald (2003 bis 2009 und seit 2018)
Bellum Viritim, Baldramsdorf, Österreich (2004, 2005, 2009)
Burgfest Tittmoning (2004, 2005, 2006, 2007)
„Gaudium Equites Poingorum“ in Poing (2005 bis 2008)
Brunnenfest Gernlinden (2006, 2009)
Geyerburgfest Schwabmünchen (2008)
Kaiserfest in Füssen (2008)
Mittelaltertage Hallbergmoos (2009)
„Gaudium Equites 1409“ in Markt Schwaben (2009)
Winterlager Hilgartsberg (2004)
Winterlager in Frontenhausen (2010)
Winterlager in Windschnur bei Weißenstein (2005, 2008, 2009, 2011, 2016)
Winterlager Furth im Wald (2006)
Winterlager Waldstadion Frauensattling bei Vilsbiburg (2012)
Winterlager Burgruine Altnussberg (2013)
„Die Templer kommen!“ im Histotainmentpark Adventon (2010, 2011)
Mittelalterfest „Anno 1280“ in Gütersloh (2010)
Templertreffen Tannenburg (ununterbrochen seit 2008)
Mittelalterspektakel Schloss Ellwangen (2011)
Ritterfest Schloss Amerang (2011, 2012, 2013, 2014)
19. Ritterfestival Schloss Herstmonceux, Grafschaft Sussex, England (2011)
Mittelaltermarkt im Kloster Wiblingen bei Ulm (2012, 2013, 2014)
Ritterfest + Sonnwendfeier im Histotainmentpark Adventon (2012, 2013)
Ritterspektakel Aub (2012)
Historisches Burgtreiben auf dem Renaissanceschloss Rosenburg in Niederösterreich (2013)
Ortenburger Ritterspiele (seit 2013)
Als Templergruppe versuchen wir nicht nur irgendein „Lagerleben“ in Form von sitzender Anwesenheit am
Lagerfeuer zu zeigen, sondern den Tagesablauf der Templer im Felde darzustellen. Dies schließt zeremonielles
Essen nach der Ordensregel genauso ein, wie regelmäßige Andachten zu den monastischen Gebetszeiten.
Interessierten Gästen und Zuschauern erklären wir die Geschichte des Templerordens und erläutern weitere
historisch-mittelalterliche Zusammenhänge im persönlichen Gespräch. Darüber hinaus präsentieren wir auch
unsere selbst gefertigten Ausrüstungsgegenstände.
Schaukämpfe werden mit Kampfschwertern vorgeführt, ein eigenes Theaterstück gibt den Zuschauern einen
amüsanten Einblick in die mittelalterliche Welt der Ritter und erzählt von hehren Tugenden wie Gerechtigkeit,
Mut und Tapferkeit. Kinder lernen in einer Knappenschule erste Grundschläge mit dem Schwert und werden
als Belohnung zum Ritter geschlagen. Und wer nicht spurt, wird in den Pranger gesteckt und unter dem Gejohle
der Menge an Ort und Stelle geteert und gefleddert!
Jeder Ritterorden im Mittelalter hatte eine hierarchische Führungsstruktur. In Anlehnung an den legendären
Templerorden sind auch die Mitglieder des Freien Ritterordens der Templer in verschiedene Rangordnungen
gegliedert.
An der Spitze des Ordens steht der Großmeister. Er ist der oberste Würdenträger, leitet den gesamten Orden
und fasst Beschlüsse, auf die sich der Konvent und er durch Stimmenmehrheit geeinigt haben. Bei schwierigen
Entscheidungen hat er das letzte Wort. Darüber hinaus ernennt er die Würdenträger
des Ordens und schlägt Novizen zum Ritter.
Der Seneschall vertritt den Großmeister und ist zweithöchster Würdenträger des Ordens. Zusätzlich hat er den
Kontakt zu den stellvertretenden Komturen zu halten.
Der Marschall ist oberster Feldherr und dritthöchster Würdenträger des Ordens. Alle Ritter unterstehen seinem
Befehl, sobald sie unter Waffen stehen.
Der Ordensschatzmeister verwaltet den Besitz des Ordens und ist für alle internen und externen Zahlungen
verantwortlich. Er hat auch den Überblick über die Finanzen der Komtureien zu wahren.
Der Drapier ist als Haushofmeister des Ordens zuständig für Kleidung, Material und Waffen. Er hat auch den
Überblick über das Material der Komtureien zu wahren.
Der Prokurator des Ordens übernimmt Sonderaufgaben, die ihm von den anderen Würdenträgern des Konvents
zugewiesen werden.
Der Konvent ist das höchste Gremium des Ordens und die letzte Instanz in Ordensangelegenheiten.
Entscheidungen werden mit einfacher Mehrheit beschlossen. In unserem Orden besteht der Konvent derzeit aus
dem Großmeister, dem Seneschall und Prokurator, dem Ordensschatzmeister und dem Drapier.
Der Ältestenrat beschäftigt sich mit den geistigen Aspekten des Ordens. Er hat beratende und vermittelnde
Funktion, keine Entscheidungs- oder Weisungsbefugnis gegenüber dem Konvent.
Der Ordensrat ist das zweithöchste Gremium des Ordens. Er besteht aus engagierten Ordensbrüdern, -
schwestern und den Komturen, die nicht im Konvent vertreten sind. Er tagt von sich aus und entwickelt
Vorschläge, die der Sprecher des Ordensrates dem Konvent unterbreitet.
Weitere Ordensmitglieder, Rangordnungen und Versammlungen sind:
Novize
Interessentinnen oder Interessenten, die für das in der Regel drei Jahre dauernde Noviziat zugelassen werden,
leisten auf ihrem ersten Generalkapitel (Vollversammlung aller Ordensmitglieder) den Treueid der Novizen. In
ihrem Noviziat sind die Novizen angehalten, die Ziele und Gesetze des Ordens zu erlernen und übertragene
Aufgaben zu erfüllen. Die Novizenschaft gleicht somit einer Probezeit. Hierfür steht ihnen ein Ordenslehrer für
ihre Ausbildung zur Seite. Nach bestandenem Noviziat wird die/der Noviz/in/e als Schwester oder Bruder
endgültig in den Orden aufgenommen. Das Ende des Noviziats stellt der Ordenseid dar, der auf einem
Generalkapitel vor allen Ordensschwestern und -brüdern geleistet wird.
Komtur
Der Komtur verwaltet einen Bezirk oder ein Ordenshaus. Er führt seine Komturei selbstständig und ist für
seine Mitglieder und dem Konvent verantwortlich.
Ritter
Den Ritterschlag erhalten Novizen nach ihrem bestandenen Noviziat auf eigenen Wunsch im Rahmen eines
Generalkapitels. Als Kern des Ordens stellen die Ritter das militärische Rückgrat des Ordens dar. Sie
unterstehen dem Marschall, sobald sie unter Waffen stehen. Die Ritter setzen die Tugenden des Ordens um und
geben ihr Wissen als Leit- und Vorbilder an die Novizen weiter.
Dienender Bruder
Auf Wunsch kann ein Novize nach dem bestandenen Noviziat auch als Dienender Bruder in den Orden
aufgenommen werden. Wenn er will, kann er auch zu einem späteren Zeitpunkt zum Ritter geschlagen werden.
Schwester
Schwestern können keine Stellung übernehmen, die dem Kriegshandwerk zuzuordnen sind. Das sind Marschall,
Ritter und Dienender unter Waffen. Auf Wunsch können Schwestern im Umgang mit Waffen unterrichtet
werden.
Schwestern und Brüder
Alle Schwestern und Brüder des Ordens sind einander ebenbürtig, denn alle Ordensmitglieder sollen die
ritterlichen Tugenden gleichermaßen verkörpern.
Bannerherr
Der Bannerherr ist Führer einer Gruppe von Schwestern/Brüder und für deren Aus- und Fortbildung zuständig.
Kapitel
Das Generalkapitulum ist die Vollversammlung aller Ordensmitglieder und wird vom Großmeister zum
Jahresende einberufen. In den Komtureien werden regelmäßig auch Komtureikapitel abgehalten, für deren
Organisation der betreffende Komtur zuständig ist.
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