Auch ein Essmesser gehörte zur Ausstattung eines Dienenden
Bruders. Dabei handelte es sich um ein einseitig geschliffenes
Messer, das zumeist über eine Spitzangel mit dem Griff verbunden
war. Genietete Flachangeln sind zwar nachgewiesen, aber dennoch
seltener als Spitzangeln im Fundgut vertreten. Die Formenvielfalt
bei den Klingen ist von großer Vielfalt geprägt, obwohl der
dominante Typ eben der mit geradem Rücken und gebogener
Schneide war. Spezialformen, wie im "Hortus Deliciarum" zu
sehen (Doppelspitzen, breites Messerende etc.) sind fast immer
Vorlegemessern und nicht Essmessern zuzuschreiben.
Aufbewahrt wurde das Essmesser in einer kleinen ledernen
Scheide. Im Fundgut von Schleswig und Haithabu finden sich viele
solcher Messerscheiden.
Ein weiteres Messer, das ein Templer besitzen durfte, war das von
Körner als "kleines Messer" (Artikel 138) bezeichnete
Arbeitsmesser. Es ist tatsächlich nicht belegt, welche Größe oder
welches Aussehen dieses Messer hatte, aber als Arbeitsmesser hatte
es sicherlich einen breiteren Rücken. Möglicherweise handelte es
sich auch um eine Art kleine Machete, die im Lageralltag sicher
hilfreich gewesen wäre.
Quersack
Jeder Dienende Bruder sollte einen Quersack haben. Die
Ritterbrüder bekamen drei Stück: Einen für sich und je einen
weiteren für die Knappen.
Ein Quersack ist ein einfacher Schlauch, der an beiden Ändern
zugenäht ist und der mittig einen Schlitz aufweist. Dadurch kann
der Sack in beiden "Enden" befüllt werden, wodurch er ohne
weitere Hilfsmittel von einem Packtier getragen werden kann. Zur
Not kann man ihn auch über weitere Strecken selbst schultern, da
man im Gegensatz zu einem normalen Sack kein Gegengewicht
mit dem Arm aufbringen muss, sondern beide Arme frei hat.
Experimente haben ergeben, dass abgesehen von der Lanze die
komplette Ausrüstung eines Dienenden im abgebildeten Sack
untergebracht werden konnte.
Bettzeug
Zum Bettzeug eines Bruders gehörten neben einer Decke ein
Strohsack und ein Kissen. Das Stroh des Sacks wurde im Kloster
vermutlich wie bei anderen Orden nur einmal im Jahr gewechselt
und der Sack ansonsten vernäht. Das Stroh hierfür gab der
Granatier aus. Bei der Decke handelte es sich um eine einfache
Wolldecke, die entweder schwarz, weiß oder gestreift sein sollte.
Falls dem Bruder keine Wolldecke oder kein Keilkissen gegeben
werden konnte, bekam er stattdessen ein grobes leinenes Betttuch.
Dieses konnte er bei fehlendem Strohsack nutzen, um das Stroh
abzudecken. Alternativ konnte er sich, wenn die Decke fehlte,
damit zudecken. Falls er zwar eine Decke, aber kein Keilkissen
hatte, konnte er es zusammenrollen und als Kissen benutzen. Es ist
leider in der Templerregel nicht erwähnt, womit das Kissen
gestopft wurde. In den Redezeichen einiger Orden ist das
Handzeichen dafür aber eine Kombination aus "Schlafen" und
"Fliegen" (d.h. "Vogel"), also Federn.
Im Refektorium lag der Strohsack wahrscheinlich nicht einfach
auf dem Boden, sondern wie bei anderen Orden auch in einem
Bettkasten. Auf Feldzügen war dies sicherlich anders, wofür schon
der Umstand spricht, dass der Granatier das Stroh an die Brüder
ausgeben sollte.
Brotbeutel und Taschen
Es ist leider aufgrund der sehr seltenen Nachweise nicht geklärt,
ob Templer Brotbeutel nutzten und ob sich die Erwähnungen von
Beuteln und Taschen in der Ordensregel auf Brotbeutel beziehen.
Da mittelalterliche Kleider allerdings keine Taschen hatten,
mussten kleine Gegenstände wie das Messer, der Becher oder auch
der Proviant auf Reisen irgendwo mitgeführt werden. Es ist aber
nicht anzunehmen, dass Templer, vor allem im Kloster, häufig mit
solchen Beuteln angetroffen werden konnten. Ein Beispiel für
kleine Umhängetaschen findet sich im "Hortus Delicarum".
Feldflaschen
Ein Tempelbruder sollte nicht nur zwei Becher bekommen,
sondern ebenfalls zwei Feldflaschen. Wie diese ausgesehen haben
könnten, ist nicht näher überliefert. Im "Liber ad honorem
Augusti" sieht man einen Boten mit einer runden, zweihenkeligen
Feldflasche (Fol. 101r). Denkbar ist aber auch ein Kalebassen-
kürbis, die einzige schon in der Antike bekannte Kürbisart.
Vielleicht kam auch eine mit Bienenwachs ausgegossene
Lederflasche zum Einsatz.
Handtuch
Ebenfalls in Artikel 140 wurde ein Handtuch gewährt, denn
entgegen einer weitverbreiteten Meinung, die auf Bernhard von
Clairvaux "De Laude..." basiert, wuschen sich die Templer relativ
regelmäßig. In der Ordensregel heißt es "und ein [...] Tuch, um
den Kopf zu waschen". Bernhards "baden" wird heute leider allzu
oft mit "waschen" generell gleichgesetzt. Natürlich badeten die
Templer nach monastischem Brauch selten, ein "kleines Bad"
wurde aber öfters genommen.
Laterne
Die Ordensregel erwähnt, dass ein Bruder eine Laterne haben dur-
fte, wenn er sie selbst fertigen konnte. Dies wurde durch Artikel
142 erlaubt. Das nähere Aussehen der Laternen wird in der
Ordensregel nicht geregelt, die einzige weitere Anmerkung ist in
Artikel 317 zu finden: Dort wird erlaubt, die Laterne als
Wetteinsatz zu benutzen, da sie nichts koste.
Die Fenster einer solchen Laterne wurden meist aus polierten
Hornplatten hergestellt, die überraschend transparent werden
können.
Feuerstein mit Schlageisen und Verwahrbeutel
Feuerstein (Flint) und Schlageisen bildeten das Feuerzeug des
Mittelalters. Das Schlageisen aus gehärtetem Metall wird gegen
den Feuerstein geschlagen, wodurch winzige Eisenspäne
abgespalten und durch die Reibungshitze zum Glühen gebracht
wer-den. Diese Funken können dann mit brennbarem Material (z.
B. Zunder, Wolle) aufgefangen werden. Durch vorsichtiges
Anblasen kann ein Feuer entfacht werden.
Möbel und Mobiliar
Die Begriffe Möbel und Mobiliar (von lat. mobilis = beweglich)
bezeichnen Einrichtungsgegenstände.
Die damaligen Möbelstücke waren meist zerlegbar (mobil). Um
jedoch eine bessere Stabilität zu erreichen, wurden die Beine
durch Stege verbunden und an den Seiten (Böcken) verkeilt. Auf
diese konnten Bretter gelegt werden, um zusätzliche Abstellfläche
zu schaffen.
Die Seiten (Böcke) konnten jedoch nicht für den Transport zerlegt
werden.
Ein Bock oder Schragen war ein robuster Gegenstand, der benutzt
wurde, um etwas auf stabile Weise zu erhöhen (Aufbocken).
Daneben ist „Bock“ ein altes Wort für gewisse Arbeitsgeräte.
In den Bögen der Beine und an den Enden der Streben waren
durch geschnitzte Hohlkehlen Spannbögen angedeutet.
Um die Stabilität weiter zusätzlich zu erhöhen, wurden Streben
mit Holznägeln fixiert. Es wurde auch viel mit Nut gearbeitet.
Pferd und dessen Ausrüstung
Wohl eines der wertvollsten Dinge des Dienenden Bruders war sein
Pferd. Im Gegensatz zum Ritterbruder bekam er allerdings nur
ein einziges (hatte er bestimmte Ämter, bekam er noch ein zweites.
Die Ämter waren: Bannerherr, Untermarschall sowie der Komtur
der Küste von Akkon). Es ist nicht klar, ob dieses Pferd ein reines
Lasttier war, anzunehmen ist aber, dass es flexibel und vielseitig
eingesetzt wurde.
Die Pferde der damaligen Zeit waren entgegen eines häufig
anzutreffenden Mythos nach heutigem Verständnis eher klein: Das
Stockmaß entsprach in der Regel etwa der Schulterhöhe eines
erwachsenen Mannes, also um die 125 bis 150 Zentimeter. Der
Unterschied zwischen Schlachtross und Lasttier lag nicht in der
Größe begründet, sondern in der speziellen Ausbildung, die die
Kriegspferde ("Dextrarius") genossen, sowie in einem anderen
Kraftverhältnis und einer besseren Manövrierfähigkeit. An den
Knochenfunden mittelalterlicher Pferde lassen sich nach Clark
hingegen keine Rückschlüsse auf deren Verwendung ziehen.
Die Pferde waren bereits vorwiegend beschlagen. Der Templer-
bruder erhielt außerdem bestimmte Ausrüstungsgegenstände für
sein Pferd: Diverse Riemen und ein Maß für das Futter, darüber
hinaus einen Futtersack.
Die Templerregel erwähnt außerdem noch einen oder mehrere
Gegenstände, die die Dienenden Brüder im Gegensatz zu den
Ritterbrüdern nicht besitzen durften: ein sog. "Hernois". Um was
es sich dabei handelt, ist nicht endgültig geklärt, die möglichen
Übersetzungen lassen Rosspanzer ebenso wie spezielle Sattelteile
zu. Relativ plausibel erscheint, auch aufgrund der Erwähnung in
der Ausrüstungsliste eines Baillis (französische Bezeichnung für
einen Vogt), dass hier ein Bauchgurt für den Sattel gemeint ist.
Sporen hingegen sollten auch die Dienenden Brüder bekommen.
Dabei handelte es sich den Abbildungen gemäß noch um Dorn-
sporen, Radsporen wurden erst im 13. Jahrhundert populär.
"Text/Quelle: B. Hallinger,
http://beni.hallinger.org/history/equipment.php"
Impressum
Essgeschirr
Zum Essgeschirr eines Tempelbruders gehörten gemäß Artikel
140: Ein Napf aus Horn, ein Löffel sowie zwei Becher. Ferner
gehörte ein kleines Tischtuch dazu, dass sehr wahrscheinlich eine
Art Serviette war, da die Bestimmungen der Zisterzienser ein
solches Tuch ebenfalls erwähnen. Die Löffel zum Essen um die Zeit
waren meist kurzstielig. Die Laffe war dabei mehr rund als oval.
Langstielige Löffel finden sich zwar ebenso, diese wurden aber
zumeist nur zum Kochen benutzt. Warum ausgerechnet zwei
Becher zur Verfügung gestellt wurden, ist unklar, könnte aber
entweder religiöse Gründe haben, oder vielleicht dem
Flüssigkeitsangebot Rechnung tragen, denn die Templer durften
mit Wasser vermengten Wein trinken. Vielleicht ist einer der
Becher auch ein größeres Vorratsgefäß für den Tisch, da es nach
Artikel 183 nicht erlaubt war, beim Essen eigene Karaffen
aufzustellen.
Die Becherformen um 1200 waren meist relativ bauchig, mit
jeweils ausgestelltem Hals und Boden. Meistens wurde die
Keramik auf langsam laufenden Töpferscheiben aufgebaut,
manchmal aber auch in Wulsttechnik. Im ausgehenden 12.
Jahrhundert waren die Becher noch unlasiert, die Lasur kam
zuerst außen ab dem Ende des 13. Jahrhunderts auf. Speziell die
Pingsdorfer-Keramik war recht verbreitet und wurde weit
gehandelt.
Die bekannten Brennverfahren waren nach Stephan Wester die
einfache Brenngrube, der „stehende Ofen“ und der „liegende
(unterzügige) Ofen“.